Wohnimmobilien: Kaufpreis-Analyse Oktober 2024 – Aufwärtstrend setzt sich mit regionalen Nuancen fort
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- Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen steigen weiterhin moderat
- Regionale Unterschiede in den Großstädten bleiben signifikant
- Kaufpreise liegen weiterhin deutlich unter den Angebotspreisen
- Baufinanzierungsvolumen auf saisonal niedrigem Niveau, jedoch stark über Vorjahreswerten
Kaufpreise für Einfamilienhäuser: Moderate Zuwächse
Die Oktober-Analyse der real erzielten Kaufpreise zeigt deutschlandweit moderate Zuwächse. Im Oktober 2024 stiegen die Kaufpreise für Einfamilienhäuser (EFH) um +0,4 % im Vergleich zum Vormonat und um +2,8 % im Jahresvergleich. Auffällig sind die regionalen Unterschiede innerhalb der acht größten Städte Deutschlands:
- Während Städte wie Frankfurt (+0,3 %), Hamburg (+0,1 %), München (+0,1 %) und Stuttgart (+0,1 %) leichte monatliche Zuwächse verzeichneten, gab es in Berlin einen Rückgang von -0,5 %. Auch im Jahresvergleich bleibt Berlin mit -3,1 % klar im negativen Bereich. Die Details zu den einzelnen BIG8-Städten entnehmen Sie bitte den Grafiken.
„Die regionalen Unterschiede bei Einfamilienhäusern sind Ausdruck der derzeitigen Marktdynamik“, sagt Christian Sauerborn, Chefanalyst von Sprengnetter. „Während einige Städte den Aufwärtstrend fortsetzen, kämpfen andere noch mit Preiskorrekturen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich diese Trends verstärken oder einheitlicher werden.“
Eigentumswohnungen: Gleichmäßiger Preisanstieg
Für Eigentumswohnungen (ETW) zeigen die Zahlen ein einheitlicheres Bild. Die Kaufpreise stiegen deutschlandweit um +0,3 % im Monatsvergleich und um +1,6 % im Vergleich zum Vorjahr.
- In Städten wie München (+0,3 %) und Frankfurt (+0,2 %) setzte sich der moderate Anstieg fort.
- Im Jahresvergleich führen Köln (+2,3 %) und Berlin (+1,2 %) die Rangliste an.
„Die Eigentumswohnungsmärkte zeigen eine Stabilisierung, doch auch hier bleiben regionale Unterschiede erkennbar“, so Sauerborn.
Diskrepanz zwischen Angebotspreisen und Kaufpreisen bleibt hoch
Ein bemerkenswerter Faktor bleibt die Diskrepanz zwischen Angebotspreisen und tatsächlich realisierten Kaufpreisen. Im Oktober lagen die Kaufpreise deutschlandweit im Durchschnitt -7,3 % unter den Angebotspreisen.
- Besonders auffällig ist der Unterschied in Hamburg (-11,3 %), München (-8,3 %) und Frankfurt (-7,8 %).
- Leipzig (-5,3 %) und Berlin (-6,3 %) verzeichnen hingegen geringere Abweichungen.
„Die anhaltenden Preisabschläge in Bezug auf die real erzielten Transaktionsdaten zeigen, dass weiterhin Verhandlungsspielraum besteht. Die Expertise professioneller Immobilienvermittler ist nach wie vor gefragt, um Eigentümerinnen und Eigentümern bei der Festsetzung eines reellen Marktwertes zu unterstützen“, so Sauerborn weiter.
Baufinanzierungen: Saisonal niedrig, langfristig auf Wachstumskurs
Die Baufinanzierungsvolumina lagen im September 2024 laut Deutscher Bundesbank bei 16,772 Mrd. Euro, was einer Stagnation (-0,2 %) gegenüber dem Vormonat entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich jedoch ein beeindruckendes Wachstum von +36,5 %. „Das Volumen liegt saisonbedingt niedrig, doch die deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr spricht für einen stabilen Aufwärtstrend im Finanzierungsmarkt“, so Sauerborn.
Fazit
Die Kaufpreise für Wohnimmobilien zeigen deutschlandweit einen positiven Trend, allerdings mit regionalen Schwankungen. Besonders die Diskrepanz zwischen Angebotspreisen und realisierten Kaufpreisen verdeutlicht, dass Immobilienmaklerinnen und Immobilienmakler mit ihrem fundierten Wissen über Marktmechanismen und regionale Besonderheiten eine Schlüsselrolle für erfolgreiche Immobilienverkäufe spielen.
Datenbasis:
Die Analyse basiert auf 307.511 realisierten Kaufpreisen und 1.284.729 Angebotspreisen für den Zeitraum vom 01.10.2023 bis 31.10.2024.