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Chancen für Immobilienprofis - Marktcheck Photovoltaik


Die Nutzung von Photovoltaikanlagen hat in Deutschland seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 rasant zugenommen. Durch den kontinuierlichen Ausbau und die Modernisierung älterer Systeme rücken Solaranlagen immer mehr in den Fokus von Immobilienbesitzern und -entwicklern. Für Immobilienmakler und Sachverständige für Immobilienbewertung ist es daher unerlässlich, die Grundlagen dieser Technologie zu verstehen, um ihre Kunden optimal beraten zu können.

Photovoltaiktechnik im Überblick

Für Immobilienprofis ist es entscheidend, die Funktionsweise und die Integration von Photovoltaikanlagen in Gebäude zu verstehen. Hier ein kurzer Überblick über die Grundlagen dieser Technologie:

Solarzellen und Module: Photovoltaikanlagen bestehen aus Solarzellen, die in Modulen zusammengefasst sind. Diese Module können auf Dächern, an Fassaden oder auf freien Flächen installiert werden. Die Zellen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um – ein Prozess, der als photovoltaischer Effekt bekannt ist.

Der photovoltaische Effekt: Sonnenlicht wird von den Siliziumzellen aufgenommen, wobei Elektronen freigesetzt werden. Diese Elektronen fließen durch die Zelle und erzeugen so elektrischen Strom. Ein Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der für Haushaltsgeräte oder zur Einspeisung ins Stromnetz genutzt werden kann.

Integration in Gebäude

Die Integration von Photovoltaikanlagen in Immobilien bietet verschiedene Möglichkeiten, die je nach Gebäudeart und Standort variieren können:

Dachmontierte Systeme: Diese Form der Installation ist am häufigsten. Die Module werden direkt auf dem Dach installiert, was ideal ist, wenn das Dach eine gute Sonneneinstrahlung und wenig Verschattung aufweist.

Fassadenintegrierte Photovoltaik: Diese ästhetische Lösung integriert Solarmodule in die Fassade eines Gebäudes. Besonders in städtischen Gebieten, wo Dachflächen oft begrenzt sind, ist diese Option sehr attraktiv.

Freistehende Anlagen: Diese werden auf großen, ungenutzten Flächen oder gewerblichen Grundstücken installiert und können erhebliche Mengen an Strom erzeugen.

Innovative Lösungen wie Solarziegel und transparente Solarfassaden bieten zusätzliche Möglichkeiten. Auch kleine, modulare Einheiten wie Balkonkraftwerke ermöglichen es Mietern, an der Energiewende teilzunehmen, indem sie einfach in das bestehende Stromnetz eines Wohngebäudes integriert werden.

Vorteile für Immobilien

Die Installation einer Photovoltaikanlage bringt viele Vorteile mit sich, etwa Energieunabhängigkeit, Kostenersparnis (Eigenverbrauch des erzeugten Stroms senkt die Energiekosten erheblich), Wertsteigerung und Nachhaltigkeit.

Lebensdauer und Wartung

Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage ist ein wesentlicher Faktor für ihre Wirtschaftlichkeit. Solarzellen können mit ordnungsgemäßer Wartung bis zu 30 Jahre oder länger funktionieren. Wechselrichter müssen in der Regel nach etwa zehn bis 15 Jahren ersetzt werden, was während der Lebenszeit einer Anlage zusätzliche Kosten verursachen kann.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Für die Planung, Installation und den Betrieb von Photovoltaikanlagen in Deutschland gibt es viele rechtliche Vorschriften:

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Das EEG regelt die Vergütung für Strom, der aus Photovoltaikanlagen ins öffentliche Netz eingespeist wird. Es schafft finanzielle Anreize für die Installation von Solaranlagen.

Solarpflicht: In einigen Bundesländern, wie Baden-Württemberg und Berlin, gibt es Vorschriften, die den Einbau von Photovoltaikanlagen auf neuen Gebäuden oder bei Dachsanierungen vorschreiben.

Baurecht: Es ist wichtig, dass die Photovoltaikanlage den lokalen Bebauungsplänen entspricht und Vorschriften wie den Denkmalschutz berücksichtigt.

Miet- und Pachtrecht: Bei der Installation von Anlagen auf gemieteten oder gepachteten Flächen müssen Vermieter und Mieter die Kostenübernahme und Nutzung der Anlagen klären.

Wirtschaftliche Aspekte

Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen wird durch zwei Hauptfaktoren bestimmt: die Erträge aus der Stromerzeugung und die laufenden Bewirtschaftungskosten.

Typische Erträge: Diese ergeben sich aus der Einspeisung von Strom ins Netz und dem Eigenverbrauch. Ein typisches Szenario zeigt, dass eine Anlage mit einer Kapazität von 10 kWp in Deutschland jährlich etwa 9.500 kWh Strom erzeugt, was sowohl zu Einsparungen bei den Stromkosten als auch zu Einnahmen aus der Einspeisevergütung führt.

Bewirtschaftungskosten: Wartung, Instandhaltung, Versicherung und Reinigung der Solarpaneele können jährlich etwa 1-2% der Installationskosten betragen.

Finanzierung und Förderung

Die Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen können hoch sein, aber es gibt etliche Fördermöglichkeiten. Förderprogramme wie die Einspeisevergütung des EEG, zinsgünstige KfW-Kredite und regionale Zuschüsse können die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen erheblich verbessern.

 

Fazit

Photovoltaikanlagen sind für die Immobilienbranche von großer Bedeutung. Sie bieten eine nachhaltige Energiequelle und erhöhen den Wert und die Attraktivität von Immobilien. Für Immobilienmakler und Sachverständige ist es daher wichtig, sich intensiv mit dieser Technologie zu beschäftigen, um ihre Kunden umfassend beraten und ökologische sowie ökonomische Vorteile realisieren zu können.

Weiterführender Link, um auf dem neuesten Stand zu bleiben: https://baufi.sprengnetter.de/WW27-Photovoltaik-Anlagen-und-Balkonkraftwerke-im-Fokus-EEG-2024/WW27.M